Häupl: „Zeltstädte müssen weg“. Und wo sollen die Menschen hin?

Kurzfassung:
Es ist immer wieder unfassbar, was für eine Art Politik in Österreich getrieben wird. Bürgermeister Häupl, der ganzen Stadt Wien verantwortlich, fordert plötzlich „Zeltstädte müssen weg.  Aber wohin, Herr Bürgermeister, möchten Sie die Menschen bringen? Welchen menschenwürdigen Unterkünfte stehen für diese vor Not und Elend geflohenen Menschen bereit? Ist in Ihrer Wohnung etwas Platz? Wollen Sie nicht bei dieser Gelegenheit auch die Parkbänke und öffentlichen Toiletten räumen lassen von den Menschen, die keine Wohnung haben und dort ihr Nachtlager aufschlagen? Die warten schon seit Jahren vergeblich auf die Realisierung ihres Menschenrechts.

Langfassung:
Wien (OTS/RK) – „Zeltstädte müssen weg“, hat Wiens Bürgermeister Michael Häupl heute, Dienstagmittag, bei einem Mediengespräch gesagt. Die Frage, ob die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in der Thematik ausreichend unterstützten, bejahte Häupl: „Eine Quote ist immer ein Prozentsatz; absolute Zahlen sind etwas Anderes.“ Natürlich bedürfe es besonderer Anstrengungen, zusätzliche Quartiere zu schaffen, aber: „Das entspricht unserer vereinbarten Solidarleistung.“ Zeltstädte seien Österreichs „unwürdig“, Quartiere müssten humanitären Prinzipien entsprechen, sagte Häupl.
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Gute Asylpolitik widmet sich solidarisch den politisch Verfolgten dieser Welt. Gute Asylpolitik ist sich gleichzeitig bewusst, dass die Errungenschaft des politischen Asyls auf dem Spiel steht,  wenn die Politk Missbrauch Tür und Tor öffnet.

Bei Michael Häupl ist augenblicklich weder vom Einen noch vom Anderen viel zu spüren, nur eines scheint er demaskierend zu zeigen: Blanke Panik vor der FPÖ angesichts des SPÖ-Desasters in der Steiermark und im Burgenland und angesichts der Wien-Wahl. Doch sollen nur für den Machterhalt der SPÖ jetzt die Schwächsten büßen?

Herr Häupl findet nun, dass die Zeltstädte sofort weggeräumt werden müssen, aber wohin die Menschen dieser Notunterkünfte sollen, sagt er nicht. Will er sie illegal abschieben in ein Nachbarland, wenn er kein Obdach für sie findet oder sollen sie dann auf der Straße leben wie alle anderen Obdachlosen? Hat er Massenquartiere bereitgestellt, in die die Massen aus den Zeltlagern einziehen dürfen? Hat er als Bürgermeister seine Bürgerinnen und Bürger schon gefragt, wer aus der hilfsbereiten Bevölkerung diese verfolgten Menschen aufnehmen möchte? Hat er dabei auch gleich daran gedacht, dass alle anderen Obdachlosen dieser Stadt das gleiche Recht auf menschenwürdige Unterkunft und Verpflegung haben? Auch arme Familien, die nicht mehr wissen wie sie den Zins an die Gemeinde zahlen können und aus der Wohnung geworfen werden?
Hat er alle Menschen dieser Stadt im Blickfeld oder ist er nur darauf aus sich nochmal an seinen Stuhl kleben zu können mit allen Mitteln? Auch auf Kosten des Leid von Menschen?

Die Männerpartei in Wien fordert von der Wiener Landesregierung, dass keine Zeltlager geräumt werden, bevor nicht sichergestellt wird, dass alle obdachlosen Menschen würdige Unterkünfte bekommen. Zugleich ist in Wien eine Ermittlung durchzuführen, wie viele private und karitative Unterkünfte gefunden werden können. Ebenso ist festzulegen, wie viel Budget für die Versorgung obdachloser Menschen verantwortungsvoll freigemacht werden kann. Im Rahmen dieser Zahlen sind dann die Familien und Einzelpersonen unterzubringen, die kein Dach über den Kopf haben. Jeder Obdachlose hat das gleiche Recht auf Unterbringung, keiner sollte auf die Straße abgeschoben werden. Egal ob hier geboren und im Winter von Erfrierung bedroht oder von woanders geflüchtet und bedroht durch Verfolgung.
Jeder Mensch ist gleichwertig, Jeder Mensch hat Recht auf ein Obdach, Keiner mehr, keiner weniger.
Missachten sie nicht derartig stark die Menschenrechte, Herr Bürgermeister!

Hinweis: Artikel 25 der internationalen Deklaration der Menschenrechte

Kontakt:
Gerhard Kaspar
Landessprecher Wien
gerhard.kaspar@maennerpartei.at
Tel.: +43/664 532 01 81
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